Das Kloster Untermarchtal ist eine Klosteranlage in der Gemeinde Untermarchtal im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg, die als Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal genutzt wird.
Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern

Am 16. September 1891 übersiedelte das Mutterhaus aus Schwäbisch Gmünd nach Untermarchtal. So wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert aus dem einstigen Schloss Untermarchtal das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul in Untermarchtal.
Die Bautätigkeit der Kongregation unter der Amtszeit von Generaloberin Schwester Margarita Linder (1893–1918) und deren Nachfolgerinnen überformte die historische Schlossanlage und es entwickelte sich eine Klosteranlage. Jüngster Kirchenbau ist die 1972 nach Entwürfen des Schweizers Hermann Baur errichtete Kirche St. Vinzenz.
Das Schloss St. Agnes, in dem sich die Hauskapelle befindet, dient der Stille und Andacht. Dort trifft sich der Mutterhauskonvent jeden Tag zum Gebet.
Im Dezember 1943 wurde bei einem Luftangriff auf Frankfurt die Villa Haus Buchenrode zerstört. Das dort befindliche Musische Gymnasium zog daraufhin in das Kloster Untermarchtal. Laut Zeitzeugen musizierten sie, bis im April 1945 französische Truppen vor den Toren des Klosters standen.
Im Jahre 1946, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, bis zum Ende des Jahres wurde das Haus Guter Hirte von der französischen Besatzungsmacht benutzt, um 200 „Berliner Kinder“ unterzubringen, die sich hier von den Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit erholen sollten.[3]
Kirche
1975 wurde die von Orgelbauer Winfried Albiez gefertigte Orgel mit über 3.000 Pfeifen eingeweiht. Sie hat 51 Register auf drei Manualen und Pedal.
Schwesternaltenheim Maria Hilf und Guter Hirte
Oberhalb der Klosteranlage wurde 1903 mit dem Bau des Schwesternaltenheims Maria Hilf und der Rettungsanstalt Guter Hirte begonnen. Die Einweihung der neuen Gebäude fand am 1. Dezember 1904 durch Bischof Paul Wilhelm von Keppler statt. Der Ostflügel diente den Schwestern als Alten- und Erholungsheim, der mittlere Teil war für Pensionäre vorgesehen und im Westflügel befand sich die Rettungsanstalt Guter Hirte, die mit Unterbrechungen bis 1979 als Erziehungsanstalt bestand. Heute wohnen dort ältere Schwestern. Im Gebäude Maria Hilf befindet sich ebenfalls ein Schwesternkonvent. Außerdem ist dort das Pflegeheim der Schwestern sowie die Zentralküche, die Wäscherei und die Bäckerei.
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