St. Martin in Tannheim

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Martin in Tannheim im Landkreis Biberach wurde in den Jahren 1700/01 unter Abt Franziskus Klesin von Franz Beer von Bleichten erbaut. Die Ortschaft war zu dieser Zeit eine Exklave des geistlichen Territoriums der Reichsabtei Ochsenhausen. Die Kirche gehört heute zur Seelsorgeeinheit Rot-Iller im Bistum Rottenburg-Stuttgart und befindet sich an der Ostroute der Oberschwäbischen Barockstraße.



Die ältere, vielleicht noch aus reichsfränkischer Zeit stammende Kirche auf der Anhöhe am östlichen Rand des heutigen Friedhofs stand möglicherweise auf den Fundamenten einer abgegangenen Burg. Nach mehrmaligen Plünderungen und Beschädigungen während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche zugunsten des Neubaus aufgegeben. Weitere Kirchen mit dem Martinspatrozinium finden sich in Erolzheim und Kirchberg an der Iller im heute württembergischen Teil des Illertals.




Die hochbarocke Kirche folgt, wie viele süddeutschen Kirchenbauten dieser Zeit, dem Vorarlberger Münsterschema. Am 25. September 1705 wurde die Kirche vom Weihbischof des damaligen Bistums Konstanz Konrad Ferdinand Geist von Wildegg geweiht.





Bei der umfassenden Renovierung 1963–65 wurden spätere Hinzufügungen (so etwa zwei Seitenaltäre von 1874) aus der Kirche entfernt.




Der Hochaltar trägt das Wappen des ehemaligen Abtes der Reichsabtei Ochsenhausen Coelestin Frener. Das Altarbild stammt von Johann Georg Bergmüller.




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